Sehr geehrter Herr Schneid
In tiefer Trauer muß ich Ihnen die schmerzliche Nachricht geben, daß nach einem Angriff am 6.12.41 südostwärts Belgorod bei Schebskino am Donez Ihr Sohn, der Gefreite Schneid, vermißt wird. Ich weiß, daß Sie diese schmerzlich unfaßbare Nachricht in tiefste Trauer und schwersten Schmerz versetzen wird. Die Schwere des Kampfes ließ es leider nicht zu, daß die Kompanie weitere Nachforschungen nach Ihrem Sohn anstellen konnte. Ich muß schweren Herzens annehmen, daß Ihr Sohn den Heldentod für Führer, Volk und Vaterland gefunden hat. Ich bin aber nicht in der Lage, Ihnen diese so überaus schmerzliche Nachricht als endgültig zu geben. Wenn auch die Kampfesweise des bolschewistischen Rußlands in fast allen Fällen zu keinerlei Hoffnungen Anlaß gibt, so besteht doch immerhin noch die Möglichkeit, daß Ihr Sohn in russische Gefangenschaft geraten ist. Ich möchte Sie aber bitten, sich hinsichtlich dieser Möglichkeit keinen berechtigten Hoffnungen hinzugeben, da auch von den Kameraden seiner Gruppe angenommen wird, daß Ihr Sohn den Heldentod fand. Eine Bestätigung dieser Annahme kann ich Ihnen aber nicht geben, da kein Kompanieangehöriger gesehen hat, daß Ihr Sohn verwundet wurde oder gefallen ist. Sollte Ihr Sohn noch nachträglich aufgefunden werden oder die Kompanie Nachricht über seinen Verbleib erhalten, werden Sie sofort benachrichtigt werden. Die bei der Kompanie verbliebenen Privatsachen Ihres Sohnes werden Ihnen mit gleicher Post übersandt.
Ich grüße Sie in aufrichtigem Mitgefühl
Wittermann
Leutnant u.Komp.Führer
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